na und?
Wie oft fühlst dich nicht gut genug, weil du dich mit anderen vergleichst? Solange du denken kannst, hast du doch dieses Gefühl von Nichtgenugsein, oder? Im Kindergarten bist du nicht so beliebt wie der eine, in der Grundschule bist du beim Malen schlechter als andere, in der Mittelschule fällt deine Prüfung nicht so aus, wie du oder deine Eltern es sich erwünscht hätten. In der Oberschule fühlst du dich minderer wenn du keine Freundin/keinen Freund hast oder du schlechter in der Schule bist als andere. Wenn du dann endlich dein Abi in der Tasche hast, solltest du dich dann noch schlecht fühlen, wenn du nicht studieren gehst, wenn du 30 bist, solltest du dann aber schon verheiratet und schwanger sein und so weiter und so fort. Wenn man mal darüber nachdenkt, ist es aussichtslos: es wird immer irgendwo jemanden geben, der besser ist als du, der scheinbar dem Richtigen entspricht, dem Ideal. Haaaalt stop! Wer sagt denn, das man mit soundsovielen Jahren soundsoviel erreicht haben muss? Wer sagt denn nun hier, was normal ist und was nicht?! Ja, das weiß keiner so genau. Ich meine, es steht doch nirgends festgeschrieben oder habe ich was verpasst? Du kannst auch mit 55 ein Kind adoptieren und es kann normal sein. Diese ganzen Idealvorstellungen entsprechen doch nur der Mehrheit, oder? Nur weil 99 von 100 nach rechts gehen, kannst du doch dennoch als einziger nach links gehen, nicht wahr? Oder wäre das dann automatisch abnormal und du müsstest dich schlechtfühlen?
Ich versteh's nicht. Dieser ganzer Druck der Gesellschaft entsteht doch von der Gesellschaft aus, von den Menschen, von uns. Warum machen wir uns selbst das Leben schwer, indem wir uns an andere messen? Idealvorstellungen gibt es leider überall- bzw. wir meinen, sie überall zu haben. Bei dem Aussehen, zum Beispiel. Ich glaube ich muss da jetzt nicht lange was von Schönheitsidealen labern, ihr wisst auf was das hinauswill: Wir alle können normal sein und uns nicht schlecht oder als Außenseiter sehen müssen, wenn wir zu uns selbst stehen und uns so annehmen wie wir sind. Denn irgendwem entsprechen müssen wir schon mal gar nicht. Alles ist normal.
Die höchste Vollkommenheit der Gesellschaft findet sich in der Vereinigung von Ordnung und Anarchie.