wie sehr Stereotypen eine Rolle im Leben spielen
War grad im Selbstgespräch mit mir vertieft und hab herausgefunden, dass ich eigentlich im Nachhinein gut finde, dass ich in Südtirol mit diesen Stereotypen aufgewachsen bin und nicht z.B. in Berlin wo du von vorn herein sein kannst wer du bist. Dies sind jetzt zwar auch sehr vorurteilsvolle Aussagen denn nicht allen geht es so, nicht alle wachsen voll mit oder voll ohne Stereotypen auf. Aber ich wollte einfach mal zwei radikale Beispiele nehmen. Ich bin in Südtirol aufgewachsen, wo jeder eigentlich schon gleich von dir erwartet, dass man zur Schule geht, dann Studieren oder Arbeiten, den Führerschein gleich macht, Fleisch isst, eine Familie gründet und so weiter und so fort. Ich selbst dachte, als ich noch jünger war immer daran, dass ich eigentlich in dieses Bild hineinpassen würde, heute sehe ich mich nur noch teilweise darin. Ich habe gelernt, mich von diesen Erwartungen abzuwenden und auf mich zu hören. Wäre ich in Berlin oder anderswo aufgewachsen wo ich sein gekonnt hätte wer ich bin, hätte ich diesen Prozess nicht durchgemacht, doch ich bin mir jetzt im Nachhinein eigentlich fast sicher, dass ich das gebraucht habe. Ich fühle mich stark und selbstsicher, dass ich meinen eigenen Weg gehe, während ich dabei diese Stereotypen ausblende. Hab das aber für mich gemerkt ohne, dass ich es schon getan bekommen habe. Ich habe mir diesen Stein selbst aus dem Weg geräumt, ohne, dass es jemand anders für mich getan hat. Also liebe Eltern merkt euch, das habe ich jetzt auch erst auf einem Kalender gesehen, räumt euren Kindern nicht alle Steine aus dem Weg. Denn durch den Prozess, bei dem sie Steine selbst aufheben und aus dem Weg räumen, werden sie stark.
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